Die 5 besten Delay-Pedale

Delay-Effekte gehören zu den beliebtesten Effektarten in der Musikwelt. Auch bei der Gitarre kommen sie oft zum Einsatz. In unserem heutigen Artikel zeigen wir dir, was Delay-Effekte genau sind und stellen dir außerdem unsere fünf Favoriten im Bereich Delay-Pedals vor.

Was ist eigentlich ein Delay?

Bei einem Delay handelt es sich im Grunde genommen um ein hörbares Echo, das dem Sound hinzugefügt wird. Dieses künstliche Echo verleiht deinem Sound Atmosphäre und Tiefe. Der Name "Delay" heißt auf Deutsch "Verzögerung" und das ist auch genau das, was ein solches Pedal tut: Es gibt das Eingangssignal in kurzen Zeitabständen erneut wieder.

Die drei häufigsten generellen Delay-Arten sind akustisches, mechanisches und elektronisches Delay. Ein akustisches Delay ist nichts anderes als ein Echo in der physischen Welt, etwa wenn du in einer Schlucht "Hallo" rufst und der Sound dann mit Verzögerung zu dir zurückkommt. Für die Gitarre spielt diese Art von Delay in der Praxis natürlich keine Rolle.

Ursprünglich wurde Delay in der Musik meist mechanisch erzeugt. Heute gibt es allerdings fast nur noch elektronische Delays, weil Geräte dieser Bauart einfach deutlich praktischer sind als die Alternativen.

Welche Arten von Delay-Pedalen gibt es?

Delay-Effekte für die Gitarre lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

  1. Digitales Delay: Beim digitalen Delay wird das Echo von einem Software-Algorithmus erzeugt. Pedale dieser Art sind also im Prinzip kleine Computer. Diese Art von elektronischem Delay ist heute am beliebtesten und das nicht ohne Grund: Software ist einfach deutlich flexibler als Hardware.
    Außerdem bieten digitale Delays eine Klarheit in Sachen Sound, von der andere Delay-Arten nur träumen können. Auch die Latenz, also wie lange es bis zum erzeugten Sound dauert, ist bei digitalen Delays meist geringer.

  2. Analoges Delay: Bei analogen Delays wird das Echo von einem analogen Schaltkreis erzeugt, diese gehören also ebenfalls zu den elektronischen Delays. Auch wenn es mit den digitalen Delays heutzutage eine "modernere" Variante gibt, finden analoge Delays weiterhin häufig Verwendung. Sie werden vor allem für ihren warmen, natürlichen Klang geschätzt.
    Der große Nachteil ist, dass sie weniger flexibel sind als digitale Delays und auch einen nicht ganz so klaren Sound erzeugen, da die Schaltkreise oft auch ein wenig Rauschen oder andere kleinere Störgeräusche verursachen.

  3. Band-Delay (Tape-Delay): Das Tape-Delay ist die einzige gängige mechanische Variante der Gitarren-Delays. Der Sound wird auf Magnetbänder übertragen, von denen er dann in unterschiedlichen Abständen erneut abgespielt wird. Diese Art von Delay findet heute kaum noch Verwendung.
    Wir würden sie dir auch eher nicht empfehlen, denn Geräte dieser Art sind leider alles andere als praktisch und kompakt. Es gibt aber elektronische Delays, die den Sound der Tape-Geräte simulieren.

Delay-Effekte: Unsere 5 Favoriten

Im Folgenden präsentieren wir dir unsere fünf aktuellen Favoriten im Bereich Delay-Effekte. Das heißt nicht, dass es sich hierbei um die absolut gesehen am besten klingenden Geräte handelt. Wir wollen dir natürlich auch Geräte aus unterschiedlichen Preisklassen zeigen und nicht nur solche, die nur für Profis erschwinglich sind.

Anmerken möchten wir an dieser Stelle, dass Delay-Effektpedale generell etwas teurer ausfallen als Geräte aus anderen Effektkategorien. Auch die günstigeren Delays kosten oft bereits um die 100 Euro. Falls du dir dein erstes Gitarren-Setup zusammenstellst und nur ein begrenztes Budget hast, würden wir dir daher eher zu einem guten Distortion/Overdrive und Reverb als erste Anschaffungen raten.

Boss DD-8

Das Boss DD-8 ist ein bezahlbarer Allrounder für guten Delay-Sound. Es ist in Weiß gehalten und hat das für Boss-Pedale typische Design mit einer schwarzen Trittfläche und dem Boss-Logo. Das DD-8 ist ein digitales Stereo-Delay und bietet neben elf unterschiedlichen Delay-Modi auch einfache Looper-Funktionen.

Das DD-8 hat Drehregler für Level, Feedback, Time und Mode und ist sowohl kompakt als auch sehr leicht mit seinen 440 Gramm. Betrieben wird das Gerät mit einer 9-V-Blockbatterie oder einem zusätzlich erhältlichen Netzteil.

Für seinen Preis von rund 170 Euro hat das DD-8 einen sehr ordentlichen Klang und lässt sich flexibel einstellen. Alles in allem ein gutes Gerät für Einsteiger.

MXR M169 Carbon Copy

Das MXR M169 Carbon Copy ist mit rund 160 Euro in einer ähnlichen Preisklasse angesiedelt wie das DD-8 von Boss. Der große Unterschied: Das Carbon Copy ist ein analoges Delay-Pedal. MXR gibt es schon seit den 70ern und ist bis heute einer der größten Hersteller von Delays. Zu den wohl bekanntesten Gitarristen, die auf MXR gesetzt haben, gehörte Eddie Van Halen.

Beim M169 bekommst du drei Drehregler für Mix, Regen (Anzahl Echos) und Delay (Echo-Timing) geboten. Außerdem lässt sich über einen Knopf ein Modulationsmodus aktivieren, der dem Sound noch mehr Tiefe gibt. Das Gerät ist sehr kompakt und findet daher noch auf jedem Pedalboard einen Platz. Betrieben wird es mittels 9-V-Batterie oder separatem Netzteil, das jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist. True Bypass wird unterstützt.

Klanglich erinnert der analoge Sound des Geräts an die 70er und 80er - kein Wunder, denn schließlich ist es eine moderne Variante eines zu der Zeit sehr beliebten MXR-Pedals. Wenn du analogen Delay-Sound haben willst und Pop oder Rock spielst, dann solltest du das Carbon Copy definitiv in Erwägung ziehen.

Dunlop Echoplex

Das Echoplex von Dunlop ist ein digitales Delay und mit einem Preis von rund 250 Euro eher etwas für Fortgeschrittene. Es hat ein Metallgehäuse mit einer schicken schwarzen Platte auf der Oberseite. Das recht kompakt gehaltene Gerät ist mit drei Reglern für Delay, Sustain und Volume ausgestattet. Die Delay-Zeit lässt sich per Regler von 40 auf bis zu 750 Millisekunden einstellen.

Betrieben wird das Dunlop-Delay mit einem mitgelieferten Netzteil. Ein Batteriebetrieb ist leider nicht möglich. Dafür bietet das Echoplex aber True Bypass und einen Schalter, über den du zwischen Mono und Stereo wechseln kannst.

Eine Besonderheit des Echoplex ist, dass es wie ein gelungener Mix aus analogem und digitalem Delay klingt. Außerdem gibt es einen sogenannten Age-Modus, mit dem du dem Gerät eine Vielzahl unterschiedlicher Delay-Sounds entlocken kannst. Das Echoplex ist nicht das günstigste Delay-Pedal, aber dank seines herausragenden Sounds unserer Meinung nach das Geld mehr als Wert.

Electro Harmonix Grand Canyon

Das Grand Canyon von Electro Harmonix gehört mit einem Preis von 250 Euro weder zu den günstigsten digitalen Delays, noch zu den kompaktesten Geräten. Was du aber bei dem Gerät bekommst, ist eine unglaubliche Vielfalt an Delay-Sounds. Das weiße Gehäuse mit seiner markanten Grand-Canyon-Illustration hat eine wahre Flut an Reglern, mit denen du den Sound ganz deinen Vorstellungen entsprechend anpassen kannst.

Das Gerät hat zwölf eingebaute Delay-Typen, darunter auch Tape-Delay-Simulationen, und beherrscht Delayzeiten von bis zu drei Sekunden. Die Effekttypen sind praktischerweise direkt auf dem Gehäuse ausgeschildert. Die 13 integrierten Presets kannst du übrigens anpassen und der Anschluss eines externen Fußschalters ist ebenfalls möglich. Haben wir schon erwähnt, dass das Grand Canyon zusätzlich auch noch ein sehr brauchbarer Looper ist?

Das Grand Canyon lässt in Sachen Anpassbarkeit also kaum Wünsche unerfüllt. Doch kann der Sound an sich auch überzeugen? Wir meinen: ja. Und dass du mit dem Kauf eines Electro Harmonix Grand Canyon nicht viel falsch machen kannst.

Universal Audio UAFX Starlight Echo Station

Wenn ein kleiner Bodentreter stolze 350 Euro kostet, sollte er auch einiges auf dem Kasten haben. Und das ist bei der Starlight Echo Station von Universal Audio definitiv der Fall. Das Gerät hat nicht nur ein schickes schwarz-graues Gehäuse, sondern vor allem auch sechs Drehregler und drei weitere Kippschalter, die große Flexibilität versprechen.

Die Echo Station hat aber noch eine ganze Menge mehr zu bieten als bloß viele Bedienelemente. So lassen sich deine Einstellungen nicht nur als Preset abspeichern. Du kannst das Delay auch per USB-C mit einem Computer verbinden, um Firmware-Updates einzuspielen und zusätzliche Effekte herunterzuladen. Die Echo Station hat Delay-Simulationen aus allen drei Kategorien mit an Bord: Tape, analog und digital. Unter anderem simuliert es das Original-Echoplex, dessen Nachfolger wir weiter oben vorgestellt haben.

Und der Sound? Wie von Universal Audio unserer Meinung nach nicht anders zu erwarten herausragend. Falls dir der Name nichts sagt: Der Hersteller ist primär für professionelle Studiotechnik und -Effekte bekannt. Die Starlight Echo Station ist dementsprechend hauptsächlich etwas für dich, wenn du absoluten Profi-Delay-Sound haben willst und dafür auch einen Profi-Preis bezahlen kannst.

Fazit

Wie wir in unserem Einsteiger-Guide zu Effektpedalen geschrieben haben: Ein Delay-Pedal hat am Anfang unserer Meinung nach nicht die höchste Priorität für dein Pedalboard. Trotzdem sollte es mittelfristig wohl bei keinem Gitarristen fehlen, denn ein gutes Delay-Pedal kann deinen Sound noch einmal deutlich aufwerten. Wir hoffen, dass wir dir hier einen kleinen Überblick über Delays gegeben haben, die du dir einmal näher ansehen kannst.