Die wichtigsten Effektpedale für Gitarre & Bass – Dein umfassender Guide
Verzerrung, Reverb, Delay & mehr: Die Must-Have-Pedale im Überblick
Welche Effektgeräte gibt es und wofür sind sie gut?
Auf unserer Seite findest du viele umfangreiche Vergleiche von Multieffektgeräten für Gitarristen und Bassisten. Aber auch klassische Einzeleffektpedale haben nach wie vor ihren festen Platz im Setup vieler Musiker. Egal, ob du dein Multieffektgerät mit speziellen Einzeleffektpedalen erweitern oder dir gleich ein komplett individuelles Pedalboard zusammenstellen möchtest - die Auswahl an Pedalen ist riesig und kann gerade am Anfang überwältigend wirken.
In diesem Ratgeber stellen wir dir die wichtigsten Arten von Effektpedalen für Gitarre und Bass vor. Von Distortion, Reverb, Delay und Kompressor, bis hin zu Modulationseffekten, Wah-Wah, Equalizer und Looper: Du erfährst, wofür die einzelnen Pedale gut sind und welche Modelle sich insbesondere für den Einstieg lohnen. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps, worauf du beim Kauf achten solltest, um das passende Effektpedal für deinen Sound zu finden.
Verzerrer (Distortion & Overdrive)
Zum Guide der 5 besten Verzerrer-Pedale
Distortion und Overdrive, oft auch als Fuzz, Screamer oder allgemein als Verzerrer bezeichnet, gehören zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Gitarreneffekten. Diese Effektpedale sind seit den 1960er Jahren unverzichtbar für alle Gitarristen, die in Genres wie Blues, Rock oder Metal zu Hause sind.
Ein Overdrive-Pedal ahmt die natürliche Verzerrung nach, die entsteht, wenn ein Röhrenverstärker übersteuert wird. Diese Übersteuerung führt zu einem Phänomen namens Clipping, bei dem die Wellenform des Audiosignals an den Spitzen abgeschnitten wird. Es gibt zwei Arten von Clipping: Soft-Clipping, bei dem die Wellenform abgerundet wird und ein dynamischer, differenzierter Klang entsteht, und Hard-Clipping, bei dem der Klang aggressiver und stärker abgeschnitten wird.
Distortion-Pedale erzeugen in der Regel Hard Clipping, was zu einem deutlich härteren und brutaleren Sound führt, ideal für Metal- und Heavy-Rock-Spieler. Overdrive-Pedale hingegen erzeugen eine weiche Übersteuerung (Soft Clipping) und sind ideal für weichere Blues- und Rock-Sounds.
Wenn du mehr über Verzerrer-Effekte erfahren oder ein Distortion- oder Overdrive-Pedal kaufen möchtest, haben wir einen speziellen Artikel über die 5 besten Verzerrer-Pedale, der dir einen guten Überblick verschafft.
Unsere Verzerrer-Empfehlung
Reverb (Hall)
Zum Guide der 5 besten Reverb-Pedale
Reverb, auch als Hall-Effekt bekannt, ist ein unverzichtbarer Klassiker unter den Effektpedalen. Er verleiht dem Sound Tiefe und Räumlichkeit und wird von fast allen Gitarristen geschätzt. Besonders in unverzerrten oder leicht verzerrten Passagen sorgt ein Reverb-Pedal für einen epischeren Sound, indem es die Illusion erzeugt, in größeren Räumen zu spielen.
Mit einem Reverb-Pedal kann man verschiedene Umgebungen simulieren, von kleinen Räumen bis hin zu Kirchen oder Konzertsälen. Die meisten Reverb-Pedale haben mehrere Regler zur Feineinstellung, der wichtigste ist der "Size"-Regler. Er bestimmt, wie groß der simulierte Raum klingen soll. In einer Effektkette wird Reverb oft als letzter Effekt eingesetzt, um das gesamte Signal mit Hall zu versehen.
Ein Reverb-Effekt sollte in keinem Pedalboard fehlen, auch nicht in einem Anfänger-Setup. Bei unverzerrten Genres ist Reverb fast Pflicht, aber auch bei Rock und Metal sorgt eine dezente Hallfahne für mehr Tiefe.
Wenn du mehr über Reverb-Pedale erfahren oder ein Reverb-Pedal kaufen möchtest, haben wir einen Artikel über die 5 besten Reverb-Pedale zusammengestellt, der dir einen umfassenden Überblick gibt.
Unsere Reverb-Empfehlung
Delay (Echo)
Zum Guide der 5 besten Delay-Pedale
Mit einem Delay-Pedal kannst du deinem Spiel ein einstellbares Echo hinzufügen. Dein Ton wird mit einer kurzen Verzögerung wiedergegeben, daher der Name "Delay". Dieser Effekt verleiht den gespielten Tönen ein längeres Sustain, wodurch sie sich im Mix besser abheben. Reverb und Delay gehören beide zur Familie der Echo-Effekte, aber beim Reverb ist das Echo so kurz, dass es unhörbar ist, während das Delay ein deutliches, hörbares Echo erzeugt. Diese beiden Effekte ergänzen sich sehr gut und können zusammen verwendet werden, um komplexe Klanglandschaften zu erzeugen.
Braucht man ein Delay-Pedal von Anfang an? Nicht unbedingt, aber es ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, sobald du dein Setup erweitern möchtest.
Wenn du mehr über Delay-Effekte erfahren oder ein Delay-Pedal kaufen möchtest, findest du in unserem Artikel über die 5 besten Delay-Pedale einen umfassenden Überblick.
Unsere Delay-Empfehlung
Kompressor
Zum Guide der 5 besten Kompressor-Pedale
Kompressoren begrenzen den Dynamikbereich deines Sounds, indem sie leise Töne lauter und laute Töne leiser machen. Dadurch klingt dein Spiel gleichmäßiger und kompakter. Ein Kompressor ist besonders nützlich, wenn du einen unverzerrten Part spielst, der im Mix deiner Band unterzugehen droht. Kompressoren stehen in der Regel am Anfang der Effektkette, oft direkt nach der Gitarre. Viele Kompressorpedale bieten auch die Möglichkeit, das Sustain deines Sounds zu verlängern, was deinem Spiel zusätzlichen Ausdruck verleiht.
Für den Einstieg in das E-Gitarrenspiel ist ein Kompressor nicht unbedingt notwendig. Unserer Meinung nach lohnt es sich, zunächst in Basiseffekte wie Verzerrung oder Hall zu investieren, bevor du einen Kompressor hinzufügst.
Wenn du mehr über Kompressor-Effekte erfahren oder ein Kompressor-Pedal kaufen möchtest, findest du einen umfassenden Überblick in unserem Artikel über die 5 besten Kompressor-Pedale.
Unsere Kompressor-Empfehlung
Modulatoren: Chorus, Flanger, Phaser
Modulationseffekte verändern die Wellenform des Sounds und erzeugen so einen stark veränderten Klang, der oft an Synthesizer erinnert. Die bekanntesten Modulationseffekte sind Chorus, Flanger und Phaser.
Beim Chorus werden dem Eingangssignal in der Tonhöhe leicht versetzte Kopien hinzugefügt. Der Effekt ähnelt einem menschlichen Chor: Da nicht jede Stimme exakt gleich klingt, entsteht ein voller, harmonischer Gesamtklang.
Der Flanger fügt dem Eingangssignal ein variables Delay hinzu, das dem Originalsignal beigemischt wird. Dieser Effekt war vor allem in den 1970er Jahren sehr beliebt und prägt den typischen Sound dieser Ära.
Der Phaser verschiebt das Eingangssignal phasenverschoben und mischt es wieder mit dem unveränderten Signal, wodurch der Klang zu "wandern" scheint - mal näher, mal weiter weg.
Ob man als Anfänger gleich zu Modulationseffekten greifen sollte, hängt stark vom Musikgeschmack ab. Viele Gitarristen sind anfangs mit Distortion/Overdrive und Reverb besser bedient.
Unsere Chorus-Empfehlung
Wah-Wah
Zum Guide der 5 besten Wah-Wah-Pedale
Das Wah-Wah-Pedal ist bekannt für den legendären Sound von Gitarristen wie Jimi Hendrix, Slash, Eric Clapton und Kirk Hammett. Dieses Pedal ist als Expression-Pedal konzipiert, so dass du den Effekt stufenlos mit dem Fuß steuern kannst. Klanglich verleiht das Wah-Wah deinem Sound einen fast stimmähnlichen Charakter, indem es zwischen einem Tiefpass- und einem Hochpassfilter wechselt. Dieser Wechsel erzeugt den typischen "weinenden" Klang, der das Wah-Wah so unverwechselbar macht.
Ob man sich als Anfänger gleich ein Wah-Wah-Pedal zulegen sollte, hängt stark vom eigenen Musikgeschmack ab. Da es sich aber um ein sehr beliebtes Pedal handelt, stehen die Chancen gut, dass es früher oder später Teil deines Pedalboards wird. Ein Wah-Wah-Pedal ist für den Anfang nicht unbedingt notwendig, aber es ist definitiv eine Anschaffung, an der du viel Freude haben wirst.
Wenn du mehr über Wah-Wah-Pedale erfahren oder eines kaufen möchtest, kannst du dir in unserem Artikel über die 5 besten Wah-Wah-Pedale einen umfassenden Überblick verschaffen.
Unsere Wah-Wah-Empfehlung
Equalizer
Mit einem Equalizer kannst du bestimmte Frequenzen in deinem Sound verstärken oder abschwächen. So kannst du zum Beispiel eine Gitarre mit zu wenig Höhen aufhellen oder zu dominante Frequenzen abschwächen. In der Regel wird ein Equalizer-Pedal direkt vor den Verstärker geschaltet, wo es einen großen Einfluss auf den Gesamtsound haben kann. Aber auch direkt nach der Gitarre kann ein Equalizer sinnvoll in die Effektkette integriert werden, wenn du den Grundsound deiner Gitarre nachjustieren möchtest.
Für den Einstieg ist ein Equalizer-Pedal nicht unbedingt notwendig, da sich oft schon viel über die Tone-Regler der Gitarre und die Equalizer-Einstellungen des Verstärkers steuern lässt. Mittelfristig bietet dir ein Equalizer jedoch eine enorme Flexibilität und wird zu einem unverzichtbaren Werkzeug in deinem Rig. Wenn dein Budget es zulässt, ist der Kauf eines Equalizers von Anfang an eine gute Investition. Achte beim Kauf darauf, wie viele Frequenzbänder der Equalizer einstellen kann - je mehr Bänder, desto präziser kannst du deinen Sound formen.
Unsere Equalizer-Empfehlung
Looper
Mit einem Looper kannst du Riffs und Songteile einfach aufnehmen und wiedergeben. Gerade als Solokünstler kannst du so deine Songs live Schicht für Schicht aufbauen und klingst am Ende wie eine ganze Band - auch wenn du alleine auf der Bühne stehst. Das Prinzip ist einfach: Du nimmst einen ersten Track auf und fügst dann nach und nach weitere Parts durch sogenannte Overdubs hinzu. Ein Looper ist kein Effekt im klassischen Sinne, sondern ein vielseitiges Werkzeug, das deine kreativen Möglichkeiten enorm erweitert.
Für den Einstieg ist ein Looper-Pedal zwar kein Muss, kann aber sehr hilfreich sein. Gerade wenn du als Anfänger noch keine Bandkollegen hast, hilft dir ein Looper, ein Gefühl für das Zusammenspiel mehrerer Spuren zu entwickeln. Außerdem bietet er eine einfache Möglichkeit, Songideen festzuhalten und weiterzuentwickeln, ohne den Umweg über komplexe Digital Audio Workstations gehen zu müssen.
Praktisch: Viele Looper sind zusätzlich mit einem Drumcomputer ausgestattet, der dich beim Üben oder bei Auftritten unterstützt.
Wir haben eine umfangreiche Vergleichsseite mit zahlreichen Erfahrungsberichten über die besten Looper-Pedale zusammengestellt, die dir bei der Auswahl des passenden Modells helfen kann.
Unsere Looper-Empfehlung
Volume und Expression
Ein Volume-Pedal bringt vor allem eines in dein Setup: Komfort. Zwar haben sowohl dein Verstärker als auch deine Gitarre Lautstärkeregler, aber mit einem Volume-Pedal kannst du die Lautstärke bequem mit dem Fuß steuern. Damit kannst du nicht nur die Lautstärke regeln, sondern sie auch aktiv in dein Spiel integrieren und zu einem Ausdrucksmittel machen.
Ein Expression-Pedal sieht aus wie ein Volume-Pedal, hat aber eine andere Funktion. Mit einem Expression-Pedal kannst du die Intensität bestimmter Effekte steuern, z.B. die Tiefe eines Chorus oder die Geschwindigkeit eines Phasers. Ein Expression-Pedal ist allerdings nur in Verbindung mit einem kompatiblen Effektgerät sinnvoll.
Nach unserer Erfahrung braucht man als Anfänger kein Expression-Pedal. Ein Volume-Pedal hingegen kann eine lohnende Anschaffung sein, da es dein Spiel komfortabler und dynamischer macht. Beide Pedale sind aber für Anfänger nicht unbedingt notwendig.
Unsere Expression-Empfehlung
Fazit
Wir hoffen, dir mit diesem Artikel eine hilfreiche Orientierung im Bereich der Einzeleffektpedale gegeben zu haben. Wenn du dich für ein klassisches Rig entscheidest und nicht auf ein Multieffektgerät setzen möchtest, empfehlen wir dir für den Anfang ein Distortion- oder Overdrive-Pedal (je nach Musikgeschmack), einen Hall, ein Volume und eventuell ein Wah-Wah.
Wenn du auf den Sound der 70er Jahre stehst, solltest du zusätzlich über einen Chorus, Flanger oder Phaser nachdenken. Mittelfristig wirst du wahrscheinlich mindestens ein Pedal aus jeder dieser Kategorien in deinem Setup haben.