TC Electronic Ditto X2 Loop Station - Erfahrungsbericht
Der große Bruder des Looper-Klassikers
Der Ditto-Looper von TC Electronic, beziehungsweise dessen Nachfolger Ditto+, dürfte den meisten Gitarristen ein Begriff sein. Beide Geräte hatten wir in früheren Erfahrungsberichten bereits vorgestellt. Mit dem Ditto X2 hat TC Electronic Anfang 2014 seiner Looper-Serie eine größere Variante des Ditto hinzugefügt. Das X2 bietet mehr Funktionen und soll dabei die einfache Bedienung des originalen Ditto beibehalten. Wie gut das dem Hersteller aus Dänemark gelungen ist und ob sich der höhere Preis für dich auszahlt, das erfährst du in unserem heutigen Erfahrungsbericht.
Funktionsumfang und technische Daten
Das Ditto X2 ist mit seinen Abmessungen von 13,5 x 11,3 x 5,4 cm und einem Gewicht von 512 Gramm deutlich größer als das klassische Ditto, lässt sich aber mit Fug und Recht noch immer als kompakt bezeichnen. Die größeren Maße haben beim Ditto X2 einen guten Grund: Das X2 hat sowohl Stereo-Eingänge als auch Stereo-Ausgänge, was dir als Gitarristen oder Bassisten ganz neue Möglichkeiten der Verkabelung ermöglicht.
Das Ditto X2 bietet wie von TC Electronics anderen Loop Stations gewohnt ordentliche 24-Bit-Signalverarbeitung und schleift die Signale dank True-Bypass-Funktionalität unverändert zum Ausgang durch, wenn du den Looper gerade nicht verwendest. Das X2 unterstützt eine maximale Looplänge von fünf Minuten und unbegrenzt viele Overdubs.
In Sachen Design des Gehäuses hat sich TC Electronic an den anderen Ditto-Loopern orientiert. Das Gehäuse ist aus Metall und wirkt robust. Der Lautstärkeregler ist beim Ditto X2 gegenüber dem Ditto größer geworden und lässt sich daher durchaus auch vorsichtig mit dem Fuß bedienen. Die Anschlüsse sind beim X2 nicht an der Seite zu finden, sondern haben an der Stirnseite des Geräts ihren Platz.
Neben den verbesserten Anschlussmöglichkeiten hat das X2 auch noch zwei Loop-Effekte mit an Bord und lässt sich per USB-Verbindung zum PC mit Backingtracks bestücken. Das Gerät hat zwei Fußtaster, von denen sich der linke wie der Fußtaster beim Ditto verwenden lässt, während der rechte Fußtaster mehrere Funktionen einnimmt, die sich über einen Schalter am Gerät auswählen lassen.
Eine Speicherplatzverwaltung gibt es beim Ditto X2 übrigens nicht. Das Gerät unterstützt über einen Schalter lediglich das Speichern eines einzigen Loops, der dann beim nächsten Verwenden des X2 sofort wieder zur Verfügung steht. Über denselben Schalter lässt sich auch in Kombination mit dem großen Lautstärkeregler die Lautstärke des gespeicherten Backingtracks anpassen.
Anschlüsse und Konnektivität
Das Ditto X2 hat in Sachen Anschlüsse wenig mehr als das Nötigste dabei und bleibt damit der Einfachheit seiner kleineren Ditto-Verwandten treu. Konkret befinden sich an der Stirnseite des Geräts zwei Eingänge und zwei Ausgänge im Format 6,3 mm Klinke. Sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge lassen sich einzeln als Mono-Anschlüsse wie auch zusammen als Stereo-Anschlüsse verwenden.
Die erweiterten Anschlussmöglichkeiten erlauben es dir, dass du beispielsweise zwei Verstärker und zwei Gitarren gleichzeitig anschließen kannst, sofern du keinen Stereo-Sound benötigst. Du kannst also als Gitarrist auch zusammen mit deinem Bandkollegen das X2 verwenden. Die einzige Einschränkung dafür ist, dass lediglich einer von euch die Bedienung des Loopers übernehmen kann.
Neben den Ein- und Ausgängen gibt es beim Ditto X2 noch einen Micro-USB-Anschluss, über den eine Verbindung zu einem PC oder Mac hergestellt werden kann. Über die Verbindung kannst du dann Tracks importieren oder exportieren. Auch ein Update der Gerätefirmware ist über den USB-Anschluss möglich.
Ansonsten hat das Gerät nur noch einen 9-V-DC-Netzteilanschluss. Das passende Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Anders als das kleine Ditto bietet das X2 jedoch einen Batteriebetrieb über zwei 9-Volt-Blöcke an, die sich über ein Fach auf der Unterseite des Geräts einsetzen lassen.
Looper-Effekte und Backingtracks
Das Ditto X2 bietet neben der reinen Looperfunktionalität zwei unterschiedliche Loop-Effekte an. Diese kannst du über den kleinen Schalter rechts des Lautstärkereglers umschalten. Der erste Effekt ist ein Reverse-Effekt, bei dem dein Loop rückwärts aufgenommen beziehungsweise abgespielt wird. Der zweite Effekt halbiert die Loop-Geschwindigkeit. Ein interessantes Detail: Die Effekte lassen sich auch wieder umkehren. Du kannst also beispielsweise mit halbierter Geschwindigkeit einen schwierigen Part aufnehmen, der dann nach Umkehren des Effekts mit doppelter Geschwindigkeit abgespielt wird.
Wie bereits erwähnt lässt sich das X2 per USB mit einem PC oder Mac verbinden. Die Loop Station taucht dann als externe Festplatte im Betriebssystem auf und du kannst einfach Dateien über den Windows Explorer oder beim Mac über den Finder auf das Gerät kopieren oder von dort auf deinen Computer übertragen.
Das X2 unterstützt die Formate WAV und AIFF. MP3-Dateien werden nur indirekt unterstützt. Diese lassen sich zwar auf das Gerät kopieren, werden danach dann aber automatisch ins vom Gerät eigentlich verwendete WAV-Format konvertiert. Während der Konvertierung leuchtet die linke LED des X2 rot auf. Der Konvertierungsvorgang kann je nach Länge der Datei ein bis zwei Minuten in Anspruch nehmen. Im Zweifelsfall kann es also schneller sein, die MP3-Datei über deinen PC selbst ins WAV-Format zu konvertieren, falls du entsprechende Software dafür installiert hast.
Die Bedienung
TC Electronic hat mit dem ersten Ditto-Looper die Bedienung von Loopern für Gitarristen deutlich vereinfacht, indem sich der Hersteller beim Design seines Gerätes auf das Wesentliche konzentriert und alles weggelassen hat, was ein Gitarrist nicht benötigt, der einfach nur grundlegende Looperfunktionalität ohne viel Schnickschnack haben will. Unserer Meinung nach ist TC Electronic diese sehr simple Bedienung auch beim X2 geglückt, obwohl das Gerät deutlich mehr Funktionen hat als sein kleiner Bruder.
In der Tat lässt sich das X2 unserer Ansicht nach sogar etwas angenehmer bedienen als das ursprüngliche Ditto. Das liegt vor allem am Vorhandensein des zweiten Fußtasters. Da das kleinere Ditto nur einen einzigen Fußtaster hat, ist dort ein zweifaches Drücken des Fußtasters für das Stoppen des Loops erforderlich. In der Praxis kann das manchmal etwas hakelig sein. Beim X2 lässt sich der zweite Fußschalter als dedizierter Stopp-Button verwenden, der nur einmalig gedrückt werden muss. Das funktioniert unserer Erfahrung nach deutlich einfacher und zuverlässiger.
Der linke Fußtaster ist beim X2 für das Steuern des eigentlichen Loops vorgesehen, während der rechte Fußschalter den ausgewählten Effekt aktiviert oder deaktiviert. Was der FX-Fußtaster konkret tut, hängt dabei von der Position des kleinen Kippschalters oben rechts ab. Dieser lässt sich auf einen der beiden Effekte umschalten. Außerdem macht er aus dem Fußtaster in der unteren Position einen Stopp-Button.
Gut zu wissen: Da die beiden Effekte über denselben Kippschalter angesprochen werden, hatten wir zunächst angenommen, dass sich auch nur ein Effekt zur Zeit verwenden lässt. Der Eindruck täuscht jedoch. Du kannst über den Kippschalter zum Glück nacheinander beide Effekte auf deinen Loop anwenden.
Die Gesamtlautstärke des Geräts kannst du über den großen Drehregler in der Mitte einstellen. Links daneben gibt es einen weiteren, nicht einrastenden Kippschalter. Hältst du diesen in die untere Position gedrückt, kannst du den Lautstärkeregler verwenden, um die Lautstärke des Backingtracks einzustellen. Derselbe Kippschalter lässt sich auch für das Speichern des Loops verwenden. Dazu muss der Kippschalter einmalig nach oben gedrückt werden, woraufhin die LOOP-LED mehrmals kurz aufleuchtet. Anschließend kannst du den eingespielten Loop über die USB-Verbindung auf deinen PC oder Mac kopieren, um sie zum Beispiel zu archivieren oder in deine DAW zu importieren. Hälst du den Kippschalter länger in der oberen Position gedrückt, wird dadurch der Speicher des X2 geleert.
Das X2 bietet übrigens auch eine (sehr versteckte) Möglichkeit an, den Workflow des Geräts von "Aufnahme/Wiedergabe/Aufnahme" zu "Aufnahme/Overdub/Wiedergabe" umzuändern. Dazu musst du die Schraube des Batteriefachs lösen und die rechte Batterie entnehmen. Darunter findet sich ein kleiner Dip-Schalter, den du mit einem Zahnstocher umlegen kannst. Auch wenn das Umschalten des Betriebsmodus uns etwas unnötig kompliziert anmutet, so ist es eine super Sache, dass TC Electronic beim Ditto X2 berücksichtigt hat, dass nicht jeder Gitarrist denselben Looper-Ablauf bevorzugt.
Insgesamt würden wir die Bedienung des Geräts als sehr simpel und intuitiv bezeichnen. Ein Handbuch für das Ditto X2 ist zwar vorhanden und kann online angesehen werden, der Looper lässt sich jedoch so einfach bedienen, dass kaum jemand das Bedürfnis haben dürfte, sich die Bedienungsanleitung im Detail zu Gemüte zu führen.
Fazit
Das Ditto X2 ist eine sehr einfach zu bedienende Loop Station, die absichtlich minimalistisch gestaltet ist, dabei aber etwas mehr "Luxus" bietet als der ursprüngliche Ditto-Looper. Das Gerät hat Stereo-Eingänge und -Ausgänge, bleibt in seinen Abmessungen jedoch trotzdem kompakt und relativ leicht. Da das Gerät mehr kann als das Ditto, ist es nicht abwegig, auch eine kompliziertere Bedienung zu erwarten. Das ist beim X2 unserer Ansicht nach aber nicht der Fall. Im Gegenteil, der zusätzliche Fußschalter vereinfacht die Bedienung in der Praxis sogar noch ein wenig. Die Möglichkeit, Dateien über den USB-Anschluss auszutauschen, ist eine sinnvolle Ergänzung der Funktionalität.
Wir können dir das Ditto X2 empfehlen, wenn du als Gitarrist einen Looper suchst, der dich nicht mit komplizierter Bedienung und vielen Knöpfen erschlägt, aber trotzdem alle Grundfunktionen und sogar noch ein paar nützliche Extras bietet. Kannst du auf den zweiten Fußschalter, auf die Effekte sowie auf Backingtracks verzichten und kommst mit einem einzigen Ein- und Ausgang zurecht, dann reicht dir vermutlich das herkömmliche Ditto. Benötigst du hingegen einen Batteriebetrieb, dann ist das X2 die richtige Wahl.
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